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Journal of Linguistics and Language Teaching
Volume 3 (2012) Issue 1
pp. 119-137




Afrikanische Migranten in Paris –
die Darstellung der Personen in einem Internet-Beitrag
von ARTE TV in französischem Original
und deutscher Voice-Over-Version

Angela Weißhaar (Mainz / Göttingen / Bremen, Germany)



Abstract (English)
In the present article, an internet video of the French-German TV station ARTE on African immigrants living in France is examined as to how these immigrants are presented in the French original and in the German voice-over version. It is shown that the German voice-over version considerably differs from the French original, which resulta in a comparatively unfavourable presentation of the immigrants in question. 
Key words: African immigrants, France, Internet video, voice-over version


Abstract (Deutsch)
In diesem Artikel wird ein Internet-Beitrag des Senders ARTE zu in Paris lebenden afrikanischen Migranten dahingehend untersucht, wie die Migranten im französischen Original und in der deutschen Voice-Over-Version dargestellt werden. Es zeigt sich, dass Letztere erheblich vom Original abweicht und damit zu einer vergleichsweise unvorteilhaften Präsentation der Migranten führt.
Stichwörter: Afrikanische Migranten, Frankreich, Internetvideo, Voice-Over-Version



1   Einleitung

Die ARTE-Dokumentation Afrique: 50 ans d’indépendance (arte.fr, a) bzw. Afrika: 50 Jahre Unabhängigkeit (arte.de, a) besteht aus einer Reihe von 16 Einzelbeiträgen zu ehemaligen französischen Kolonien, die im Jahr 2010 über das Jahr verteilt auf ARTE ausgestrahlt wurden und nun als Web-Dokumentation auf der französischen und der deutschen Homepage des Senders einsehbar sind. Die Originaldokumentationen sind in französischer Sprache erstellt, die deutschen Versionen mit Hilfe des Voice-Over-Verfahrens übersetzt. Soro Solo, ein aus der Elfenbeinküste stammender Moderator, präsentiert die Folge France / Frankreich, die in Paris gedreht wurde. Sie ist aufgeteilt in mehrere, einzeln anwählbare Etappen, wobei zunächst der Moderator sich selbst und dann jeweils verschiedene afrikanisch-stämmige Migranten an verschiedenen Orten in Paris zu verschiedenen Tageszeiten vorstellt. Unter den vorgestellten Personen befinden sich z. B. ein Modeschöpfer, ein Musiker, ein Regisseur oder auch einige sans papiers, sogenannte illegale Arbeiter, die im Jahre 2009 streikten, um auf ihre schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen (Artus 2011: 222ff). Die Präsentation der sans papiers - bei Letztgenannten handelt es sich um eine Gruppe afrikanischer Arbeiter, die im Rahmen ihres Streiks nahe der Porte des Lilas in Paris Zelte aufgeschlagen hatten – soll im Folgenden mit Hilfe eines Vergleichs von Original und Übersetzung untersucht werden. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wie die Personenbeschreibungen der afrikanischen Migranten in beiden Versionen ausfallen.
Der Sprechtext dieses Beitrags wurde absatzweise zunächst auf Französisch und in seiner deutschen Voice-Over-Version verschriftlicht, um daraufhin die Inhalte beider Versionen zu vergleichen. Dieser Vergleich geschieht unter der Fragestellung, ob und – wenn ja - inwieweit die Voice-Over-Version im Vergleich mit dem Original eine adäquate Personendarstellung wiedergibt.

2   Der Sender ARTE

Der Sender ARTE (Association Relative à la Télévision Européenne) hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, ein differenzierteres Bild der deutschen und französischen Geschichte zu präsentieren, und möchte im Rahmen einer europäischen Öffentlichkeit „zu einem engeren Dialog der Kulturen in Europa“ beitragen (Wenger 2007: 222).[1] Es stellt sich die Frage, inwieweit der hier behandelte Text dieser formulierten Intention gerecht wird (vgl. hierzu auch Weißhaar 2009):

Denn ein binationaler Fernsehsender sieht sich im Unterschied zu allen nationalen Rundfunkanstalten mit einer doppelten Herausforderung konfrontiert: Zum einen sind schon die Programmmacher selbst von unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmustern geprägt, zum anderen müssen bei der konkreten Programmarbeit auch die unterschiedlichen Vorstellungswelten – also das Imaginäre – der Publika in beiden Ländern berücksichtigt werden. Denn dieses europäisch konzipierte Fernsehprogramm nährt sich aus den unterschiedlichen Erfahrungs- und Bilderwelten. Es wendet sich an Zuschauer, deren Rezeptionsmuster und Verständniswelten wiederum unterschiedlich geprägt sind. Während der Journalist oder Regisseur im nationalen Fernsehen davon ausgehen kann, dass seine Texte und Bilder vom Zuschauer ohne größere Anstrengungen verstanden und eingeordnet werden können, muss der Autor oder Regisseur bei ARTE berücksichtigen, dass große Teile seines Publikums in einem anderen Verstehenshorizont leben. Gerade diese unterschiedlichen kulturellen Kontexte bilden wiederum den Ansatzpunkt für einen interkulturellen Dialog in diesem Medium (Wenger 2007: 219). 

Wenn wir uns hier damit beschäftigen, inwieweit ARTE zu einem interkulturellen Dialog beiträgt, müssen wir auch die Tatsache beachten, dass der Sender in den Medienlandschaften der beiden Länder Deutschland und Frankreich eine unterschiedliche Gewichtung hat. In Deutschland ist er dem öffentlich-rechtlichen Mediensektor zuzuordnen, in Frankreich dem privaten, was sich z.B. folgendermaßen auswirkt: „Der Marktanteil von Arte ist [in Frankreich; A.W.] rund sechsmal so groß wie in Deutschland“ (Liehr 2008: 606).

3   Das Voice-Over-Verfahren

Der Begriff Voice-Over stammt aus der Filmtechnik und bezeichnet die Erzähltechnik eines unsichtbaren Erzählers über die sichtbaren Bilder hinweg (Franco et al. 2010: 18):

Le voice over ou demi-doublage est, en français, la surimposition de la voix de la langue d’arrivée sur celle de la langue de départ ; en anglais, la notion correspond à la seule voix du commentateur invisible (équivalent à la voix off). Dans tous les cas, la traduction est préparée, en synchronie avec les images ; elle est lue par des acteurs (par ex. sur les chaines polonaises, russes). Ce mode sert pour certaines interviews où la personnalité est présente à l’écran, pour les commentaires de documentaires, etc. Il est d’usage de plus en plus répandu pour les vidéos d’entreprise (Gambier 2004: 3).

Was die Übersetzung von Filmen angeht, so ist das Voice-Over-Verfahren die kostengünstigste Variante und wird daher häufiger in ärmeren Ländern vorgenommen (Tomaskiewicz 1993: 24f.). Jedoch kommt hinzu, dass sich über diese Übersetzungsgewohnheiten auch ein kulturtypischer Beigeschmack entwickeln kann (Danan 1991, Media Consulting Group 2011). So weigerte sich zum Beispiel in den 1990er Jahren das polnische Publikum noch, Untertitelungen anstelle des Voice-Over-Verfahrens einzusetzen (Gambier 2004: 8). Es gibt des Weiteren die Möglichkeit, Voice-Over-Passagen in derselben Sprache wie der des restlichen Films als zusätzliches Gestaltungsmittel einzusetzen. Nach Kozloff ist es auf diese Weise möglich „to create a fascinating dance between pose and actuality, word and image, narration and drama, voice and ‘voice’” (Kozloff 1988: 1).

Baker (2005: 2f.) ordnet die Anfänge dieses Verfahrens dem griechischen Dichter Thespis, der als der Erfinder der Tragödie angesehen wird, im 6. Jahrhundert vor Christi Geburt zu. Auch in seinen Theaterstücken gab es bereits einen Kommentator, dessen Rolle in der sprachlichen Interaktion zwischen einem Chor und den übrigen Schauspielern bestand. Die Problematik der auf Französisch auch verwendeten Übersetzung des Begriffes voix off wird von Kaufmann (2004: 158) diskutiert. Die Off-Stimme beziehe sich auf keinen der im Film sichtbaren Charaktere, sondern entspreche einer voix surposée (auf Französisch auch übersetzbar mit voix hors-champs; zur Uneinheitlichkeit der Definitionen von Voice-Over vgl. auch Franco 2001). Chion schlägt entsprechend ebenfalls die folgende deutliche Unterscheidung vor:

[...] nous proposons d’appeler spécifiquement son « off » celui dont la source supposée est non seulement absente de l’image, mais aussi non-diégétique, c’est-à-dire située en un autre temps et un autre lieu que la situation directement évoquée : cas, très répandu, des voix de commentaire ou de narration, dites en anglais voice over, et bien sûr de la musique de fosse (Chion 22008a: 65).

Das Voice-Over-Verfahren löste den Filmerklärer aus Stummfilmzeiten ab, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts in den Kinos zu finden war und der das Geschehen auf der Leinwand für die Zuschauer kommentierte (Wahl 2003: 84, Weißhaar 2009) und dem Publikum das Empfinden vermittelte, „einer Vorstellung beizuwohnen“ (Chion 2008b: 558). Die sprach- und filmwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Voice-Over-Übersetzung ist erst in den letzten Jahrzehnten entstanden:

From a translation perspective, experts‘ and testimonies‘ words are the material to be voiced over. As pointed out repeatedly by most studies, voice-over is generally the preferred mode of transfer for the non-fiction genre, along with subtitles, because its defining features contribute to the appeals of reality, truth and authenticity that factual programmes count on in order to prove that their arguments are right or believable (Franco et al. 2010: 25).

4   Original und Voice-Over-Version im Vergleich

Im Folgenden sollen die transkribierten Texte – jeweils zunächst ein Absatz des französischen Originals, dann der entsprechende der deutschen Voice-Over-Version – inhaltlich und sprachlich miteinander verglichen werden. Die Abschnitte wurden in Anlehnung an die Erzählszenen des Dokumentarausschnitts eingeteilt und hier in Form von Beispielen nummeriert. Die Erzählpausen der Sprecher werden dabei mit einem Pluszeichen (+) gekennzeichnet.

Der Titel des Films ist Rencontrer les travailleurs sans papiers vs. Die illegalen Einwanderer streiken. Die Bezeichnung „illegale Einwanderer“ erhält dabei, im Gegensatz zur – indirekt verwendeten – Metapher sans papiers,  eine stärkere Wertung. Das Verb rencontrer verweist auf eine Solidarität mit den sans papiers, die die Zuschauer nun kennenlernen sollen, was eine Art Miteinander impliziert. Dieses Miteinander wird jedoch nicht übersetzt. Statt dessen erscheinen die sans papiers durch die Verwendung des Verbs streiken - im Kontext mit dem Adjektiv illegal - als recht protestfreudig, was im Folgenden noch stärker betont wird[2].

Im Folgenden sollen die Beispiele im Hinblick auf ihren konnotativen Gehalt hin untersucht werden[3].

Beispiel 1

C’est des compatriotes africains donc qui+ qui se sont installés à la Porte des Lilas euh+ un peu sur le passage d’un chantier de la construction du tramway. Et le problème euh+ de ces compatriotes – quand je passe par là, quand ils ont su que j’étais journaliste, la première réaction, c’était: « Mais parlez de notre problème. Nous, on campe ici justement pour contester, raconte le fait+ Nous sommes des Africains qui travaillons dans une société euh+ de grands travaux, qui a obtenu ce marché après un appel d’offre lancé par l’État français. Et cette société nous embauche de façon officielle. Nous travaillons depuis des années en France. Nous payons des+ l’impôt ici en France. Nous payons la retraite en France et nous n’avons pas de papiers ».

Es sind afrikanische Landsleute, die sich an der Porte des Lilas niedergelassen haben. Sie haben an der Baustelle der Straßenbahn Quartier bezogen, um anerkannt zu werden. Als sie später dann erfuhren, dass ich Journalist bin, da war ihre erste Reaktion mir gegenüber – sie sagten: „Sprechen Sie doch unser Problem an. Wir kampieren hier aus Protest. Wir arbeiten doch für eine große Baufirma, die diesen Auftrag nach einer öffentlichen Ausschreibung durch den französischen Staat erhalten hat. Wir wurden also offiziell eingestellt. Seit Jahren arbeiten wir in Frankreich, zahlen Steuern und Rentenversicherung, aber wir haben immer noch keine Aufenthaltsgenehmigung.

In diesem Beispiel kommt zunächst eine allgemeine Einschätzung der dargestellten Personen zum Ausdruck. So finden wir in Bezug auf die Ortsangabe im französischen Original

qui se sont installés à la Porte des Lilas euh+ un peu sur le passage d’un chantier de la construction du tramway,

in der Übersetzung

[...] die sich an der Porte des Lilas niedergelassen haben. Sie haben an der Baustelle der Straßenbahn Quartier bezogen, um anerkannt zu werden.

Das Original lässt hier - durch die adverbielle und präpositionale Umschreibung un peu sur le passage d’un chantier - das Verhalten der Arbeiter als weniger vehement erscheinen. Die Übersetzung impliziert, dass das Lager unmittelbar an der Baustelle aufgeschlagen worden sei, was – nicht zuletzt durch den Einsatz des bestimmten Artikels in dem Ausdruck an der Baustelle - als ein bestimmteres Verhalten erscheint. Die Begründung der Übersetzung um anerkannt zu werden findet sich zudem im Original nicht.

Das Verb contester - im Französischen eingesetzt als Begründung für die Aktion der Afrikaner - wird mit der Präpositionalphrase aus Protest übersetzt. Das Verbs contester weist anaphorisch auf ein vorheriges Geschehen zurück und ist konnotativ weniger vehement, während das deutsche Nomen Protest im Sinne eines Protestes um des Protestierens willen verstanden werden kann.

Im Original ist davon die Rede, dass die afrikanischen Arbeiter keine Papiere (pas de papiers) haben, in der Übersetzung haben sie immer noch keine Aufenthaltsgenehmigung. Letzteres verharmlost die Situation der Arbeiter, die ihrerseits nicht über einen regulären Pass verfügen.
Aus dieser Analyse wird die unterschiedliche allgemeine Darstellung der Afrikaner, über die hier berichtet wird, deutlich.

In diesem Beispiel zeigt sich zudem durch den Einsatz der Nationalitätsadjektive und –nomina eine interessante Selbst- und Fremddarstellung der Afrikaner: Die compatriotes africains werden in den Ausdruck afrikanische Landsleute transformiert. Die Selbstpräsentation nous sommes des Africains qui jedoch, die zum einen auf den Herkunftskontinent der Arbeiter verweist und zum anderen auf ihre Solidarität miteinander – die entsprechend vorhanden ist, obwohl sie aus verschiedenen Ländern stammen - wird schlicht zu wir. Zwar wird die Präpositionalphrase par l’État français adäquat mit dem Ausdruck durch den französischen Staat übersetzt, jedoch tritt der Ausdruck en France dreifach auf, wohingegen der entsprechende Ausdruck in Frankreich lediglich einmal erscheint. Der Gegensatz zwischen den Afrikanern und dem französischen Staat – also  das Frankreich-Afrika-Problem - wird auf diese Weise neutralisiert (vgl. hierzu auch Beispiel 6).

Durch die Passivierung des aktiven und präsentischen Satzes la société nous embauche mit dem Wechsel ins Präteritum zu Wir wurden also offiziell eingestellt wird der Blick vom Unternehmen abgelenkt.

Schließlich wird das Substantiv retraite im Deutschen - als Steuern und Rentenversicherung - an das deutsche System angepasst.

Es zeigen sich hier also deutlich wahrnehmbare Unterschiede in der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Afrikaner.

In Beispiel 2 ergeben sich zwischen dem französischen Original und der deutschen Version Unterschiede in der Versprachlichung von Emotionen.

Beispiel 2 

Et euh+ quand ils sont dans la rue, c’est la peur au ventre du contrôle. Dans la nuit en+ dans le métro, c’est la peur au ventre. Et ils ne p+ même quand ils sont l’objet victime d’une provocation notoire, ils ont même peur de réagir. Donc, on entretient un avis de culpabilité chez des personnes comme ça. Et je pense que tout ça c’est tout ça qui constitue, tous ces éléments de+ de+ d’injustice dont ils souffrent.

Wenn sie durch die Straßen gehen, sitzt ihnen die Angst vor der Kontrolle im Nacken. In der Metro sitzt ihnen die Angst im Nacken. Und selbst, wenn sie öffentlich provoziert werden, haben sie Angst, sich zu wehren. Man redet diesen Menschen Schuldgefühle ein. Und das ist doch ungerecht.

Auf die Befindlichkeit der Afrikaner, Angst zu verspüren, wird im Französischen und im Deutschen eingegangen. Im französischen Original wird jedoch die von den Afrikanern auch in der Métro empfundene Angst zeitlich begrenzt, nämlich auf die dunkle Tageszeit, die Nacht. In der Übersetzung wird diese Zeitangabe nicht aufgenommen.

Im Vergleich zum französischen Verb réagir wirkt zudem das deutsche Verb sich wehren tatkräftiger und gewaltbereiter. Die die bedrückenden Emotionen der Afrikaner heraushebenden Lexeme victime und souffrir werden zudem nicht übersetzt. Dagegen erscheint im Kontrast der Wendungen entretenir un avis de culpabilité und Schuldgefühle einreden die deutsche Übersetzung als eindringlicher. Auch die Bewertung des Moderators erscheint unterschiedlich: All dies bilde die Grundlage für die Ungerechtigkeit, unter der die Afrikaner leiden. Im Deutschen erscheint seine Aussage das ist doch ungerecht nur in Bezug auf die Suggerierung von Schuldgefühlen, ist also weniger umfassend. Das satzeinleitende Element Je pense que, das die persönliche solidarische Einstellung des Moderators anzeigt, wird nicht übersetzt, wodurch im Deutschen eine größere Distanz des Moderators generiert wird.

Die hier herausgearbeiteten sprachlichen Phänomene gehen also allesamt in die gleiche Richtung.

Auch in Beispiel 3 ist die Darstellung der hier portraitierten Menschen in den beiden Sprachen nicht identisch.

Beispiel 3

Dès le début, ils savent que on travaille avec l’identité de quelqu’un d’autre. Par exemple, moi, je travaille là-bas des années déjà avec des cartes de séjour de mon frère. [Pause] Je travaille dans les restaurations, nettoyages, bâtiments, travaux publics. Même parfois je travaille dans les grandes entreprises comme Renault et Peugeot qui se trouvent à Aulnay-sous-Bois. Je travaille tout ça et avec mes faux papiers.  

Von Anfang an wissen sie, dass wir uns für jemand anderen ausgeben. Ich zum Beispiel arbeite schon seit Jahren mit der Aufenthaltsgenehmigung meines Bruders für sie. Ich arbeite in der Gastronomie, auf dem Bau, in der Gebäudereinigung. Manchmal arbeite ich sogar für die großen Firmen wie Renault oder Peugeot in Aulnay-sous-Bois. Ich arbeite für all diese Firmen mit meinen gefälschten Papieren.

Auf Französisch werden vier Bereiche genannt, in denen der Sprecher arbeitet (dans les restaurations, nettoyages, bâtiments, travaux publics), in der deutschen Version werden die letzten beiden Bereiche zusammengefasst (“in der Gastronomie, auf dem Bau, in der Gebäudereinigung“), so dass die Arbeit als weniger beschwerlich erscheint.

Die faux papiers (in direkter deutscher Übersetzung falsche Papiere) werden im Deutschen zu gefälschten Papieren, was eine gleichsam kriminelle Fälschungsaktivität impliziert und suggeriert, der Sprecher habe die Papiere selbst verändert.

Unsere Analyse zeigt, dass die Darstellung der Afrikaner im Deutschen auch hier tendenziell konnotativ negativer ist als im französischen Original.

Die Divergenzen zwischen dem französischen Originaltext und der deutschen Voice-Over-Version betreffen auch die auftretenden phonetischen Besonderheiten:

Beispiel 4

Si tu n’as pas les papiers, les patrons, ils sont capables de+ de s’en servir des droits comme ils veulent. Parce que toi, tu as besoin de travailler. Et le patron, il a besoin de quelqu’un qui travaille qu’il paye moins cher. Et tu es obligé di+ de te soumettre à leur volonté euh+ parce qu’il n’y a pas de papiers, non? Vu tous ces années qu’on a fait dans cette situation et on a fait huit mois un grève, je pense que juste au présent, on a l’espoir. Et on a l’espoir de pouvoir se régulariser, enfin d’avoir avancé vers une vie meilleure comme tout le monde.

Wenn du keine Papiere hast, dann machen die Chefs mit dir, was sie wollen. Du brauchst die Arbeit. Und sie nutzen das aus und zahlen dir weniger. Und weil du keine Papiere hast, musst du dich ihrem Willen beugen. Nach all den Jahren, die wir jetzt schon so gelebt haben, und nach acht Monaten Streik, hoffen wir, dass unsere Verhältnisse endlich in Ordnung gebracht werden und wir ein besseres Leben wie alle anderen haben können.

Die Besonderheiten französischer gesprochensprachlicher Syntax (Linksversetzung, rückversicherndes non) werden im Deutschen nicht wiedergegeben.

Zudem erfolgt kein Hinweis auf die phonetischen Besonderheiten des afrikanischen Französisch, die natürlich für den Textinhalt nicht relevant sind, jedoch erhebliche Unterschiede zur französischen Standardvarietät aufweisen und diese Sprecher in ihrer Sprachverwendung direkt als Afrikaner ausweisen. So werden im französischen Text z.B. que oder de phonetisch als [ki] bzw. [di] ausgesprochen[4]. Dadurch wird das Sprachregister der Migranten in der - an der deutschen Hochsprache orientierten - Voice-Over-Version angehoben. Der Wechsel auf ein im Vergleich zum Original höheres Stilniveau, indem beispielsweise geschriebene statt gesprochener Sprache verwendet wird, stellt ein in Synchronisationen häufig auftretendes Phänomen dar (Herbst 2002: 1832, Weißhaar 2007: 155f.). Kaufmann (2004) untersucht die Darstellung der Integrationsprobleme einer sozial unterprivilegierten israelischen Migrantengruppe mit Sprachproblemen in einem in der Hauptsache vom Englischen und Hebräischen ins Französische transferierten ARTE-Dokumentarfilm aus dem Jahr 1993. Die Migranten leben in einem armen Karawanendorf im Norden Israels. Obwohl die Übersetzerin, wie zuvor mit dem Sender ARTE abgesprochen, von diesem forderte, die die Persönlichkeiten der Migranten deutlich charakterisierenden sprachlichen Besonderheiten in Untertiteln und Voice-Over-Passagen zu kennzeichnen, hielt ARTE an der Durchsetzung eines français normatif fest:

Leur accent accentue le sentiment d’altérité et exige une attention soutenue pour comprendre ce qu’ils prononcent avec peine. Ils cherchent leurs mots, parlent en charabia, sont incapables d’exprimer intégralement ce qu’ils souhaitent transmettre à l’intervieweuse. Ils en sont réduits à utiliser un vocabulaire limité, insuffisant pour nuancer leur pensée. Cette situation d’infériorité linguistique constitue également une entrave à une communication libre avec les autres Israéliens. Comment, dans ces conditions, trouver un vrai travail et sortir du cercle de la pauvreté et de l’exclusion ? (Kaufmann 2004: 153).

Die Autorin beschreibt ausführlich und beinahe fassungslos die Änderungen, die ARTE für das französische Publikum mit dem Hinweis, “il faut unifier, harmoniser, traduire dans un français normatif” (Kaufmann 2004: 156), vornahm. So sei ein Teil der Botschaft des Filmes und der Psychologie der gezeigten Charaktere “verraten” worden.

Auf unseren Text zurückkommend, können wir in Bezug auf die verwendete Lexik in Beispiel 4 die folgenden Feststellungen treffen: Während im französischen Original lediglich die Rede davon ist, dass der Chef jemanden braucht, dem er entsprechend weniger zahlt, wird in der deutschen Voice-Over-Version das Verb ausnutzen verwendet. Diese geht somit über die Implikationen des französischen Originals hinaus.

Das die persönliche Meinung wiedergebende je pense und die zeitliche Situierung juste au présent entfallen in der Übersetzung, wodurch diese deutlich distanzierter wirkt.

Die die Aktivität der Arbeiter vermittelnde Hoffnung de pouvoir se régulariser wird passivisch übersetzt mit „hoffen wir, dass unsere Verhältnisse endlich in Ordnung gebracht werden“, wodurch eine rezeptive Versorgungshaltung vermittelt wird.

Die Hoffnung, womöglich auch schon etwas erreicht zu haben (d’avoir avancé vers une vie meilleure) erscheint in der Übersetzung als stärker in die Zukunft projiziert. In der deutschen Fassung warten die Arbeiter offenbar auf verstärkte Aktivität von außen, während im Original mehr Eigenaktivität und Bescheidenheit impliziert werden.

Insgesamt ergibt sich auch hier eine wahrnehmbare inhaltliche Verschiebung der gemachten Aussagen zwischen dem französischen Original und der deutschen Voice-Over-Version.

Diese inhaltliche Verschiebung ist auch in Beispiel 5 feststellbar:

Beispiel 5

On est un partie de la France aussi, donc pendant euh+ les colonialisations que c’est pour ça que+ c’est ça qui nous a conduits vers la France. Sinon, il y a plein de pays de Europe. On peut pas revendiquer comme+ on l’a fait à la France parce que on est des anciens qui sont été déjà Français. Donc c’est laquelle que nous, on s’est mis en grève pour revendiquer nos droits et pour être regularisés par le propre travail qui on fait pour la France.

Als es noch Kolonien gab, gehörten wir zu Frankreich. Und deswegen sind wir hierher gekommen und nicht in ein anderes europäisches Land. Deswegen streiken wir und fordern, dass unsere Verhältnisse in Ordnung gebracht werden. Schließlich arbeiten wir auf dieser Baustelle für Frankreich.

Im Original erscheint die Zugehörigkeit zu Frankreich aktueller und betonter als in der deutschen Übersetzung. Der Sprecher verweist darauf, dass man zu Frankreich gehöre bzw. dass zudem die Kolonialisation der Grund sei, der die Arbeiter nach Frankreich geführt habe. Die Arbeit, die sie pour la France ausführen, ist im Original umfassender zu verstehen. In der Übersetzung ist sie hingegen auf die Arbeit auf der Baustelle reduziert. Vergleicht man die Passagen par le propre travail que on fait pour la France und Schließlich arbeiten wir auf dieser Baustelle für Frankreich, so klingt die deutsche Fassung eindringlicher, beinahe polemisch. Der Ländername France kommt im Original dreimal vor – Frankreich in der deutschen Version hingegen nur einmal -; das Adjektiv français tritt einmal auf, im deutschen Text hingegen taucht das entsprechende Adjektiv französisch nicht auf. Auch hier wird die enge Verbindung zwischen Afrika und Frankreich – und zusätzlich die traditionelle Zugehörigkeit zu Frankreich - im Original besonders stark hervorgehoben.

Dass die Arbeiter sich auch auf ihre Rechte beziehen und diese einfordern wollen, geht aus der Übersetzung nicht hervor. Die Wendung revendiquer nos droits erscheint entsprechend gerechtfertigter als die deutsche Formulierung fordern, dass unsere Verhältnisse in Ordnung gebracht werden.

Es zeigt sich hier, dass die Identifizierung mit Frankreich, die die Arbeiter in ihren Aussagen an den Tag legen, i der deutschen Übersetzung entweder gar nicht oder ungleich weniger akzentuiert verbalisiert werden. Die Aussagen des Originaltextes werden somit in erheblicher Weise modifiziert.

Beispiel 6 weist ebenfalls eklatante Unterschiede zwischen französischem Original und deutscher Übersetzung auf:

    Beispiel 6

Moi, par exemple, comparé à eux, moi, c’est le luxe intégral. Moi, j’ai+ ma situation est régularisée. J’ai+ j‘ai ma carte de séjour. Je travaille. Je bénéficie de tous les avantages de n’importe lequel travailleur sur le territoire français. Et j’espère que leur témoignage, et c’est leurs histoires, vous a plu, et que vous all+ vous en tirerez aussi un enseignement pour continuer à sensibliser l’opinion publique. Chacun a son microcosme. Ben, maintenant, la question: Qu’est-ce que vous voulez voir?

Im Vergleich zu ihnen ist zum Beispiel meine Situation der totale Luxus. Ich bin legal hier, habe eine Aufenthaltsgenehmigung, und ich arbeite. Ich habe die gleichen Rechte wie alle anderen, die hier in Frankreich arbeiten. Ich hoffe, dass die Erzählungen und Geschichten Ihnen gefallen und Sie etwas dazu gelernt haben. So wollen wir überall die öffentliche Meinung sensibilisieren. Und jetzt frage ich Sie: „Was wollen Sie nun sehen?[5]

Der sich hier äußernde Moderator nennt seine eigene Situation auf Französisch régularisée, auf Deutsch dagegen sei er legal hier, was die zuvor bereits in der Übersetzung hervorgehobene Illegalität noch weiter akzentuiert. Im Original teilt er mit, er könne dieselben Vorteile genießen wie jeder auf französischem Boden Arbeitende. In der deutschen Version wird ausgedrückt, dass er die gleiche[n] Rechte[n] wie alle anderen, die hier in Frankreich arbeiten, habe.

Äußert er auf Französisch die Hoffnung, die Zuschauer mögen etwas dazu gelernt haben pour continuer à sensibliser l’opinion publique, so fordert er sie auf Deutsch in der 1. Person Plural auf: „So wollen wir überall die öffentliche Meinung sensibilisieren.“ Im Original wird die Fortführung einer bereits begonnenen Sensibilisierung impliziert, während die Übersetzung an dieser Stelle erst mit einer Sensibilisierung einsetzt und so einen beinahe missionarischen, belehrenden Charakter und einen Auftrag für die Zuschauer beinhaltet.

Auch diese Abweichungen sind für den genau hinsehenden Rezipienten nicht übersehbar.

Fassen wir die vorgefundenen Unterschiede zusammen, so stellen wir in der Voice-Over-Version eine vielfach vom Original abweichende Personenbeschreibung der afrikanischen Migranten und eine jeweils unterschiedliche Bewertung der dargestellten Situation fest. Die afrikanischen Arbeiter erscheinen im deutschen Text bestimmter, tatkräftiger, weniger bescheiden, protestfreudiger, fordernder und vehementer im Hinblick auf gewaltgefärbte oder Staat und Unternehmen täuschende Verhaltensweisen. Die rechtliche Situation der Arbeiter wird weniger deutlich als im Original präsentiert.

Die persönliche Meinung des Moderators und auch eines der Arbeiter entfällt bzw. wird stark relativiert. Gleiches gilt für den Ausdruck von Solidarität. Die schwierige Lage der Arbeiter wird weniger kompliziert dargestellt; ihre hiermit verbundenen Angstempfindungen werden ebenfalls nicht in ihrer ganzen Komplexität wiedergegeben. Der Gegensatz zwischen den Afrikanern und dem französischen Staat - das Frankreich-Afrika-Problem - wird weitgehend neutralisiert.


5 Übersetzung oder Bearbeitung von Dokumentarfilmen?

Können wir angesichts dieses Ergebnisses noch von einer Übersetzung sprechen? Oder haben wir es vielmehr mit einer von Schreiber (1993) so bezeichneten „Bearbeitung“ bzw. einer in Anlehnung an die Skopostheorie (Vermeer 1987, 1996) entstandene Übersetzung zu tun? Hahn (1997: 193) spricht hier von einem nur möglichen „fragmentarischen Sprachtransfer“, der zu einer „adaptiven Übersetzung“ führe.

Franco (2000: 233) betont, dass der Untersuchung der Übersetzung von Dokumentarfilmen eine größere Bedeutung gegeben werden sollte (vgl. auch Franco 2001). Sie stelle sich jedoch als weniger objektiv heraus, als man meinen könnte. In ihrer Untersuchung von 80 in Belgien gesendeten Beiträgen über brasilianische Straßenkinder wurde in 66 % mit dem Voice-Over-Verfahren gearbeitet. Dabei erscheinen viele Übersetzungsentscheidungen beeinflusst von der belgischen Zielkultur. Dokumentarfilme beschäftigen sich mit Beiträgen aus der Realität und werden von Forschern oft für uninteressant gehalten, weshalb es hierüber wenige Veröffentlichungen gebe. So herrsche „a ‚false belief‘ among researchers that ‚translating facts is a straightforward, non-problematic activity’” (Franco 2000: 235). Das Verfahren stellt die Illusion von Authentizität (Franco 2000: 236) her, da die Originalstimme im Hintergrund - und besonders auch in einer nicht von der Übersetzer-Stimme übersprochenen Vorlaufphase zu Beginn des Textes und einer entsprechenden Auslaufphase am Ende des Textes – noch zu hören ist:

Anfang und Ende des ‚O-Tons‘ [= ‚Original-Ton‘; A.W.] (d. i. meist der erste und letzte Satz) fungieren als akustischer Rahmen, indem sie für die Rezipienten ausschließlich in der Ausgangssprache, also noch ohne Voice-Over, zu vernehmen sind (Hahn 1997: 192).

Die Absicht, diese Illusion zu erhalten, ist eine Erklärung dafür, dass Dokumentarfilme bisher nahezu nie synchronisiert wurden (Franco 2001: 292). Die Voice-Over-Übersetzung von Dokumentarfilmen findet sich insbesondere in sogenannten Synchronisationsländern, wozu auch Deutschland und Frankreich gehören (Herbst 1994: 19). In Belgien betrifft dies insbesondere die dort zu empfangenden deutschen und französischen Sender, d.h. auch ARTE (Franco 2000: 237). Bei den skandinavischen Ländern handelt es sich um Untertitelungsländer.
In der Tat haben wir es in der Personendarstellung unseres Voice-Over-Textes mit keiner dem Original nahen Übersetzung zu tun, sondern mit einer die dargestellten Personen distanzierter betrachtenden und weniger vorteilhaft bewertenden Version[1].

Der Sender ARTE setzt nicht in erster Linie auf eine Interaktivität wie z. B. Facebook, sondern auf die Vermittlung zwischen Kulturen. Doch auch mittels der auf der Homepage anklickbaren Kommentarfunktion suggeriert der Sender eine „social media“-typische Zuschauernähe  (z.B. Brennan 2010, Couldry 2012), die bei näherer Betrachtung für die Zielkultur der übersetzten Texte keine Gültigkeit hat. Statt dessen erfolgt im dargestellten Übersetzungstext eine Distanzierung von der Ausgangskultur - damit per effectum ebenfalls von der Zielkultur - und so eine nur oberflächliche Informationsweitergabe. Damit werden die Chancen für ein interkulturelles Verständnis begrenzt, wodurch der Sender seinem selbst formulierten Kulturvermittlungsauftrag kaum gerecht wird.


Bibliographie

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Primärquellen

Afrika: 50 Jahre Unabhängigkeit (http://www.arte.tv/de/2990948,CmC=2990952.html (arte.de, a; 13.04.2012)
ARTE Deutschland TV GmbH (http://www.arte.tv/de/2153580,CmC=2196668.html (arte.de, b; 20.04.2012)
Afrique : 50 ans d’indépendance“ (http://www.arte.tv/fr/Afrique---50-ans-d-independance/2990948,CmC=2990952.html (arte.fr, a; 20.04.2012)




Autorin:

Dr. Angela Weißhaar
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
Romanisches Seminar
Jakob-Welder-Weg 18
55099 Mainz
E-mail: weisshaa@uni-mainz.de



[1] Der Autor ist ARTE-Koordinator der ARD (arte.de, b).
[2] Vgl. hierzu auch Beispiel 3, in dem die Termini sans papiers und illegale Einwanderer wiederholt werden.
[3] Im Folgenden ist zu berücksichtigen, dass die jeweils präsentierte afrikanische Varietät des Französischen nicht in jedem Falle der hexagonalen Norm entspricht
[4] An dieser Stelle möchte ich Dimitri Almeida für seine Unterstützung bei der Dechiffrierung schwer zu verstehender Passagen und auch für seine inhaltlichen Anregungen danken.
[5] Auch hier ist die gesprochensprachliche Syntax des Originals nicht in die Übersetzung übernommen worden.
[6] Zu Wertungen in Voice-Over-Versionen s. auch Weißhaar (2009).