Volume 3 (2012) Issue 1
pp. 119-137
Afrikanische
Migranten in Paris –
die
Darstellung der Personen in einem Internet-Beitrag
von ARTE TV
in französischem Original
und
deutscher Voice-Over-Version
Angela
Weißhaar (Mainz / Göttingen / Bremen, Germany)
Abstract (English)
In the present article, an internet video of the French-German TV
station ARTE on African immigrants living in France is examined as to how these
immigrants are presented in the French original and in the German voice-over
version. It is shown that the German voice-over version considerably differs
from the French original, which resulta in a comparatively unfavourable
presentation of the immigrants in question.
Key words: African immigrants, France, Internet video, voice-over version
Key words: African immigrants, France, Internet video, voice-over version
Abstract
(Deutsch)
In diesem Artikel wird
ein Internet-Beitrag des Senders ARTE zu in Paris lebenden afrikanischen
Migranten dahingehend untersucht, wie die Migranten im französischen Original
und in der deutschen Voice-Over-Version dargestellt werden. Es zeigt
sich, dass Letztere erheblich vom Original abweicht und damit zu einer
vergleichsweise unvorteilhaften Präsentation der Migranten führt.
Stichwörter: Afrikanische Migranten, Frankreich, Internetvideo, Voice-Over-Version
Stichwörter: Afrikanische Migranten, Frankreich, Internetvideo, Voice-Over-Version
1 Einleitung
Die
ARTE-Dokumentation Afrique: 50 ans d’indépendance (arte.fr, a) bzw. Afrika:
50 Jahre Unabhängigkeit (arte.de, a) besteht aus einer Reihe von 16
Einzelbeiträgen zu ehemaligen französischen Kolonien, die im Jahr 2010 über das
Jahr verteilt auf ARTE ausgestrahlt wurden und nun als Web-Dokumentation auf
der französischen und der deutschen Homepage des Senders einsehbar sind. Die
Originaldokumentationen sind in französischer Sprache erstellt, die deutschen
Versionen mit Hilfe des Voice-Over-Verfahrens übersetzt. Soro Solo, ein aus der
Elfenbeinküste stammender Moderator, präsentiert die Folge France /
Frankreich, die in Paris gedreht wurde. Sie ist aufgeteilt in mehrere,
einzeln anwählbare Etappen, wobei zunächst der Moderator sich selbst und dann
jeweils verschiedene afrikanisch-stämmige Migranten an verschiedenen Orten in
Paris zu verschiedenen Tageszeiten vorstellt. Unter den vorgestellten Personen
befinden sich z. B. ein Modeschöpfer, ein Musiker, ein Regisseur oder auch
einige sans papiers, sogenannte illegale Arbeiter, die im Jahre 2009 streikten,
um auf ihre schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen (Artus
2011: 222ff). Die Präsentation der sans papiers - bei Letztgenannten
handelt es sich um eine Gruppe afrikanischer Arbeiter, die im Rahmen ihres
Streiks nahe der Porte des Lilas in Paris Zelte aufgeschlagen hatten – soll im
Folgenden mit Hilfe eines Vergleichs von Original und Übersetzung untersucht
werden. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wie die
Personenbeschreibungen der afrikanischen Migranten in beiden Versionen
ausfallen.
Der Sprechtext dieses Beitrags wurde absatzweise zunächst auf Französisch
und in seiner deutschen Voice-Over-Version verschriftlicht, um daraufhin die
Inhalte beider Versionen zu vergleichen. Dieser Vergleich geschieht
unter der Fragestellung, ob und – wenn ja - inwieweit die Voice-Over-Version
im Vergleich mit dem Original eine adäquate Personendarstellung wiedergibt.
2
Der Sender ARTE
Der Sender ARTE (Association Relative à la Télévision Européenne)
hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, ein differenzierteres Bild der
deutschen und französischen Geschichte zu präsentieren, und möchte im Rahmen
einer europäischen Öffentlichkeit „zu einem engeren Dialog der Kulturen in
Europa“ beitragen (Wenger 2007: 222).[1] Es stellt sich die Frage, inwieweit der hier behandelte Text dieser
formulierten Intention gerecht wird (vgl. hierzu auch Weißhaar 2009):
Denn ein binationaler Fernsehsender sieht sich im
Unterschied zu allen nationalen Rundfunkanstalten mit einer doppelten
Herausforderung konfrontiert: Zum einen sind schon die Programmmacher selbst
von unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmustern geprägt, zum anderen müssen
bei der konkreten Programmarbeit auch die unterschiedlichen Vorstellungswelten
– also das Imaginäre – der Publika in beiden Ländern berücksichtigt werden.
Denn dieses europäisch konzipierte Fernsehprogramm nährt sich aus den
unterschiedlichen Erfahrungs- und Bilderwelten. Es wendet sich an Zuschauer,
deren Rezeptionsmuster und Verständniswelten wiederum unterschiedlich geprägt
sind. Während der Journalist oder Regisseur im nationalen Fernsehen davon
ausgehen kann, dass seine Texte und Bilder vom Zuschauer ohne größere
Anstrengungen verstanden und eingeordnet werden können, muss der Autor oder
Regisseur bei ARTE berücksichtigen, dass große Teile seines Publikums in einem
anderen Verstehenshorizont leben. Gerade diese unterschiedlichen kulturellen
Kontexte bilden wiederum den Ansatzpunkt für einen interkulturellen Dialog in
diesem Medium (Wenger 2007: 219).
Wenn wir uns hier damit beschäftigen, inwieweit ARTE zu einem
interkulturellen Dialog beiträgt, müssen wir auch die Tatsache beachten, dass
der Sender in den Medienlandschaften der beiden Länder Deutschland und
Frankreich eine unterschiedliche Gewichtung hat. In Deutschland ist er dem
öffentlich-rechtlichen Mediensektor zuzuordnen, in Frankreich dem privaten, was
sich z.B. folgendermaßen auswirkt: „Der Marktanteil von Arte ist [in
Frankreich; A.W.] rund sechsmal so groß wie in Deutschland“ (Liehr 2008: 606).
3 Das Voice-Over-Verfahren
Der Begriff Voice-Over stammt aus der Filmtechnik und bezeichnet die
Erzähltechnik eines unsichtbaren Erzählers über die sichtbaren Bilder hinweg
(Franco et al. 2010: 18):
Le voice over ou demi-doublage est,
en français, la surimposition de la voix de la langue d’arrivée sur celle de la
langue de départ ; en anglais, la notion correspond à la seule voix du
commentateur invisible (équivalent à la voix off). Dans tous les cas, la
traduction est préparée, en synchronie avec les images ; elle est lue par des
acteurs (par ex. sur les chaines polonaises, russes). Ce mode sert pour
certaines interviews où la personnalité est présente à l’écran, pour les
commentaires de documentaires, etc. Il est d’usage de plus en plus répandu pour
les vidéos d’entreprise (Gambier 2004: 3).
Was die Übersetzung von Filmen angeht, so ist das Voice-Over-Verfahren die
kostengünstigste Variante und wird daher häufiger in ärmeren Ländern
vorgenommen (Tomaskiewicz 1993: 24f.). Jedoch kommt hinzu, dass sich über diese
Übersetzungsgewohnheiten auch ein kulturtypischer Beigeschmack entwickeln kann (Danan 1991, Media Consulting Group
2011). So weigerte sich zum Beispiel in den 1990er Jahren
das polnische Publikum noch, Untertitelungen anstelle des Voice-Over-Verfahrens
einzusetzen (Gambier 2004: 8). Es gibt des
Weiteren die Möglichkeit, Voice-Over-Passagen in derselben Sprache wie
der des restlichen Films als zusätzliches Gestaltungsmittel einzusetzen. Nach Kozloff ist es auf diese Weise möglich „to create a fascinating dance between pose and
actuality, word and image, narration and drama, voice and ‘voice’” (Kozloff
1988: 1).
Baker
(2005: 2f.) ordnet die Anfänge dieses Verfahrens dem griechischen Dichter
Thespis, der als der Erfinder der Tragödie angesehen wird, im 6. Jahrhundert
vor Christi Geburt zu. Auch in seinen Theaterstücken gab es bereits einen
Kommentator, dessen Rolle in der sprachlichen Interaktion zwischen einem Chor
und den übrigen Schauspielern bestand. Die Problematik der auf Französisch auch
verwendeten Übersetzung des Begriffes voix off wird von Kaufmann (2004:
158) diskutiert. Die Off-Stimme beziehe sich auf keinen der im Film sichtbaren
Charaktere, sondern entspreche einer voix surposée (auf Französisch auch
übersetzbar mit voix hors-champs; zur Uneinheitlichkeit der Definitionen
von Voice-Over vgl. auch Franco 2001). Chion schlägt entsprechend ebenfalls die
folgende deutliche Unterscheidung vor:
[...] nous proposons d’appeler
spécifiquement son « off » celui dont
la source supposée est non seulement absente de l’image, mais aussi
non-diégétique, c’est-à-dire située en un autre temps et un autre lieu que la
situation directement évoquée : cas, très répandu, des voix de commentaire ou
de narration, dites en anglais voice over,
et bien sûr de la musique de fosse (Chion 22008a: 65).
Das Voice-Over-Verfahren
löste den Filmerklärer aus Stummfilmzeiten ab, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts
in den Kinos zu finden war und der das Geschehen auf der Leinwand für die
Zuschauer kommentierte (Wahl 2003: 84, Weißhaar 2009) und dem Publikum das
Empfinden vermittelte, „einer Vorstellung beizuwohnen“ (Chion 2008b: 558). Die
sprach- und filmwissenschaftliche Auseinandersetzung mit der
Voice-Over-Übersetzung ist erst in den letzten Jahrzehnten entstanden:
From a translation perspective, experts‘ and
testimonies‘ words are the material to be voiced over. As pointed out repeatedly
by most studies, voice-over is generally the preferred mode of transfer for the
non-fiction genre, along with subtitles, because its defining features
contribute to the appeals of reality, truth and authenticity that factual
programmes count on in order to prove that their arguments are right or
believable (Franco et al. 2010: 25).
4 Original und Voice-Over-Version im Vergleich
Im
Folgenden sollen die transkribierten Texte – jeweils zunächst ein Absatz des
französischen Originals, dann der entsprechende der deutschen
Voice-Over-Version – inhaltlich und sprachlich miteinander verglichen werden.
Die Abschnitte wurden in Anlehnung an die Erzählszenen des
Dokumentarausschnitts eingeteilt und hier in Form von Beispielen nummeriert. Die
Erzählpausen der Sprecher werden dabei mit einem Pluszeichen (+)
gekennzeichnet.
Der Titel des Films ist Rencontrer les travailleurs sans papiers vs. Die illegalen Einwanderer streiken. Die Bezeichnung „illegale Einwanderer“ erhält dabei, im Gegensatz zur – indirekt verwendeten – Metapher sans papiers, eine stärkere Wertung. Das Verb rencontrer verweist auf eine Solidarität mit den sans papiers, die die Zuschauer nun kennenlernen sollen, was eine Art Miteinander impliziert. Dieses Miteinander wird jedoch nicht übersetzt. Statt dessen erscheinen die sans papiers durch die Verwendung des Verbs streiken - im Kontext mit dem Adjektiv illegal - als recht protestfreudig, was im Folgenden noch stärker betont wird[2].
Der Titel des Films ist Rencontrer les travailleurs sans papiers vs. Die illegalen Einwanderer streiken. Die Bezeichnung „illegale Einwanderer“ erhält dabei, im Gegensatz zur – indirekt verwendeten – Metapher sans papiers, eine stärkere Wertung. Das Verb rencontrer verweist auf eine Solidarität mit den sans papiers, die die Zuschauer nun kennenlernen sollen, was eine Art Miteinander impliziert. Dieses Miteinander wird jedoch nicht übersetzt. Statt dessen erscheinen die sans papiers durch die Verwendung des Verbs streiken - im Kontext mit dem Adjektiv illegal - als recht protestfreudig, was im Folgenden noch stärker betont wird[2].
Im
Folgenden sollen die Beispiele im Hinblick auf ihren konnotativen Gehalt hin
untersucht werden[3].
Beispiel 1
C’est des compatriotes africains donc qui+ qui se sont installés à la Porte des Lilas euh+ un peu sur le passage d’un chantier de la construction du tramway. Et le problème euh+ de ces compatriotes – quand je passe par là, quand ils ont su que j’étais journaliste, la première réaction, c’était: « Mais parlez de notre problème. Nous, on campe ici justement pour contester, raconte le fait+ Nous sommes des Africains qui travaillons dans une société euh+ de grands travaux, qui a obtenu ce marché après un appel d’offre lancé par l’État français. Et cette société nous embauche de façon officielle. Nous travaillons depuis des années en France. Nous payons des+ l’impôt ici en France. Nous payons la retraite en France et nous n’avons pas de papiers ».
Es sind afrikanische Landsleute, die sich an
der Porte des Lilas niedergelassen haben. Sie haben an der Baustelle der
Straßenbahn Quartier bezogen, um anerkannt zu werden. Als sie später dann
erfuhren, dass ich Journalist bin, da war ihre erste Reaktion mir gegenüber –
sie sagten: „Sprechen Sie doch unser Problem an. Wir kampieren hier aus
Protest. Wir arbeiten doch für eine große Baufirma, die diesen Auftrag nach
einer öffentlichen Ausschreibung durch den französischen Staat erhalten hat.
Wir wurden also offiziell eingestellt. Seit Jahren arbeiten wir in Frankreich,
zahlen Steuern und Rentenversicherung, aber wir haben immer noch keine
Aufenthaltsgenehmigung.
In diesem
Beispiel kommt zunächst eine allgemeine Einschätzung der dargestellten Personen
zum Ausdruck. So finden wir in Bezug auf die Ortsangabe im französischen
Original
qui se sont installés à la Porte des Lilas euh+ un peu sur
le passage d’un chantier de la construction du tramway,
in der
Übersetzung
[...] die sich an der Porte des Lilas niedergelassen haben.
Sie haben an der Baustelle der Straßenbahn Quartier bezogen, um anerkannt zu
werden.
Das
Original lässt hier - durch die adverbielle und präpositionale Umschreibung un peu sur le passage d’un chantier - das
Verhalten der Arbeiter als weniger vehement erscheinen. Die Übersetzung
impliziert, dass das Lager unmittelbar an der Baustelle aufgeschlagen worden
sei, was – nicht zuletzt durch den Einsatz des bestimmten Artikels in dem
Ausdruck an der Baustelle - als ein bestimmteres
Verhalten erscheint. Die Begründung der Übersetzung um anerkannt zu werden findet sich zudem im Original nicht.
Das Verb contester - im Französischen eingesetzt
als Begründung für die Aktion der Afrikaner - wird mit der Präpositionalphrase aus Protest übersetzt. Das Verbs contester weist anaphorisch auf ein
vorheriges Geschehen zurück und ist konnotativ weniger vehement, während das
deutsche Nomen Protest im Sinne eines
Protestes um des Protestierens willen verstanden werden kann.
Im Original
ist davon die Rede, dass die afrikanischen Arbeiter keine Papiere (pas de papiers) haben, in der
Übersetzung haben sie immer noch keine
Aufenthaltsgenehmigung. Letzteres verharmlost die Situation der Arbeiter,
die ihrerseits nicht über einen regulären Pass verfügen.
Aus dieser
Analyse wird die unterschiedliche allgemeine Darstellung der Afrikaner, über
die hier berichtet wird, deutlich.
In diesem Beispiel
zeigt sich zudem durch den Einsatz der Nationalitätsadjektive und –nomina eine
interessante Selbst- und Fremddarstellung der Afrikaner: Die compatriotes africains werden in den
Ausdruck afrikanische Landsleute transformiert.
Die Selbstpräsentation nous sommes des
Africains qui jedoch, die zum einen auf den Herkunftskontinent der Arbeiter
verweist und zum anderen auf ihre Solidarität miteinander – die entsprechend
vorhanden ist, obwohl sie aus verschiedenen Ländern stammen - wird schlicht zu wir. Zwar wird die Präpositionalphrase par l’État français adäquat mit dem
Ausdruck durch den französischen Staat
übersetzt, jedoch tritt der Ausdruck en
France dreifach auf, wohingegen der entsprechende Ausdruck in Frankreich lediglich einmal
erscheint. Der Gegensatz zwischen den Afrikanern und dem französischen Staat –
also das Frankreich-Afrika-Problem -
wird auf diese Weise neutralisiert (vgl. hierzu auch Beispiel 6).
Durch die
Passivierung des aktiven und präsentischen Satzes la société nous embauche mit dem Wechsel ins Präteritum zu Wir wurden also offiziell eingestellt
wird der Blick vom Unternehmen abgelenkt.
Schließlich
wird das Substantiv retraite im
Deutschen - als Steuern und
Rentenversicherung - an das deutsche System angepasst.
Es zeigen
sich hier also deutlich wahrnehmbare Unterschiede in der Selbst- und
Fremdwahrnehmung der Afrikaner.
In Beispiel
2 ergeben sich zwischen dem französischen Original und der deutschen Version
Unterschiede in der Versprachlichung von Emotionen.
Beispiel 2
Et euh+ quand ils sont dans la rue, c’est la peur au ventre du contrôle. Dans la nuit en+ dans le métro, c’est la peur au ventre. Et ils ne p+ même quand ils sont l’objet victime d’une provocation notoire, ils ont même peur de réagir. Donc, on entretient un avis de culpabilité chez des personnes comme ça. Et je pense que tout ça c’est tout ça qui constitue, tous ces éléments de+ de+ d’injustice dont ils souffrent.
Wenn sie
durch die Straßen gehen, sitzt ihnen die Angst vor der Kontrolle im Nacken. In
der Metro sitzt ihnen die Angst im Nacken. Und selbst, wenn sie öffentlich
provoziert werden, haben sie Angst, sich zu wehren. Man redet diesen Menschen
Schuldgefühle ein. Und das ist doch ungerecht.
Auf die
Befindlichkeit der Afrikaner, Angst zu verspüren, wird im Französischen und im
Deutschen eingegangen. Im französischen Original wird jedoch die von den
Afrikanern auch in der Métro
empfundene Angst zeitlich begrenzt, nämlich auf die dunkle Tageszeit, die Nacht.
In der Übersetzung wird diese Zeitangabe nicht aufgenommen.
Im Vergleich
zum französischen Verb réagir wirkt zudem
das deutsche Verb sich wehren
tatkräftiger und gewaltbereiter. Die die bedrückenden Emotionen der Afrikaner
heraushebenden Lexeme victime und souffrir werden zudem nicht übersetzt.
Dagegen erscheint im Kontrast der Wendungen entretenir
un avis de culpabilité und Schuldgefühle
einreden die deutsche Übersetzung als eindringlicher. Auch die Bewertung
des Moderators erscheint unterschiedlich: All dies bilde die Grundlage für die
Ungerechtigkeit, unter der die Afrikaner leiden. Im Deutschen erscheint seine
Aussage das ist doch ungerecht nur in
Bezug auf die Suggerierung von Schuldgefühlen, ist also weniger umfassend. Das
satzeinleitende Element Je pense que,
das die persönliche solidarische Einstellung des Moderators anzeigt, wird nicht
übersetzt, wodurch im Deutschen eine größere Distanz des Moderators generiert
wird.
Die hier
herausgearbeiteten sprachlichen Phänomene gehen also allesamt in die gleiche
Richtung.
Auch in Beispiel 3 ist die Darstellung der hier portraitierten Menschen in
den beiden Sprachen nicht identisch.
Beispiel 3
Dès le début, ils savent que on travaille avec l’identité de quelqu’un d’autre. Par exemple, moi, je travaille là-bas des années déjà avec des cartes de séjour de mon frère. [Pause] Je travaille dans les restaurations, nettoyages, bâtiments, travaux publics. Même parfois je travaille dans les grandes entreprises comme Renault et Peugeot qui se trouvent à Aulnay-sous-Bois. Je travaille tout ça et avec mes faux papiers.
Von Anfang an wissen sie, dass wir uns für jemand
anderen ausgeben. Ich zum Beispiel arbeite schon seit Jahren mit der Aufenthaltsgenehmigung
meines Bruders für sie. Ich arbeite in der Gastronomie, auf dem Bau, in der
Gebäudereinigung. Manchmal arbeite ich sogar für die großen Firmen wie Renault
oder Peugeot in Aulnay-sous-Bois. Ich arbeite für all diese Firmen mit meinen
gefälschten Papieren.
Auf
Französisch werden vier Bereiche genannt, in denen der Sprecher arbeitet (dans les restaurations, nettoyages,
bâtiments, travaux publics), in der deutschen Version werden die letzten
beiden Bereiche zusammengefasst (“in der Gastronomie, auf dem Bau, in der
Gebäudereinigung“), so dass die Arbeit als weniger beschwerlich erscheint.
Die faux papiers (in direkter deutscher
Übersetzung falsche Papiere) werden
im Deutschen zu gefälschten Papieren,
was eine gleichsam kriminelle Fälschungsaktivität impliziert und suggeriert, der
Sprecher habe die Papiere selbst verändert.
Unsere
Analyse zeigt, dass die Darstellung der Afrikaner im Deutschen auch hier
tendenziell konnotativ negativer ist als im französischen Original.
Die Divergenzen
zwischen dem französischen Originaltext und der deutschen Voice-Over-Version
betreffen auch die auftretenden phonetischen Besonderheiten:
Beispiel 4
Si tu n’as pas les papiers, les patrons, ils sont capables de+ de s’en servir des droits comme ils veulent. Parce que toi, tu as besoin de travailler. Et le patron, il a besoin de quelqu’un qui travaille qu’il paye moins cher. Et tu es obligé di+ de te soumettre à leur volonté euh+ parce qu’il n’y a pas de papiers, non? Vu tous ces années qu’on a fait dans cette situation et on a fait huit mois un grève, je pense que juste au présent, on a l’espoir. Et on a l’espoir de pouvoir se régulariser, enfin d’avoir avancé vers une vie meilleure comme tout le monde.
Wenn du
keine Papiere hast, dann machen die Chefs mit dir, was sie wollen. Du brauchst
die Arbeit. Und sie nutzen das aus und zahlen dir weniger. Und weil du keine
Papiere hast, musst du dich ihrem Willen beugen. Nach all den Jahren, die wir
jetzt schon so gelebt haben, und nach acht Monaten Streik, hoffen wir, dass
unsere Verhältnisse endlich in Ordnung gebracht werden und wir ein besseres
Leben wie alle anderen haben können.
Die
Besonderheiten französischer gesprochensprachlicher Syntax (Linksversetzung,
rückversicherndes non) werden im
Deutschen nicht wiedergegeben.
Zudem
erfolgt kein Hinweis auf die phonetischen Besonderheiten des afrikanischen
Französisch, die natürlich für den Textinhalt nicht relevant sind, jedoch
erhebliche Unterschiede zur französischen Standardvarietät aufweisen und diese Sprecher
in ihrer Sprachverwendung direkt als Afrikaner ausweisen. So werden im
französischen Text z.B. que oder de phonetisch als [ki] bzw. [di]
ausgesprochen[4].
Dadurch wird das Sprachregister der Migranten in der - an der deutschen
Hochsprache orientierten - Voice-Over-Version angehoben. Der Wechsel auf ein im
Vergleich zum Original höheres Stilniveau, indem beispielsweise geschriebene
statt gesprochener Sprache verwendet wird, stellt ein in Synchronisationen
häufig auftretendes Phänomen dar (Herbst 2002: 1832, Weißhaar 2007: 155f.).
Kaufmann (2004) untersucht die Darstellung der Integrationsprobleme einer
sozial unterprivilegierten israelischen Migrantengruppe mit Sprachproblemen in
einem in der Hauptsache vom Englischen und Hebräischen ins Französische
transferierten ARTE-Dokumentarfilm aus dem Jahr 1993. Die Migranten leben in
einem armen Karawanendorf im Norden Israels. Obwohl die Übersetzerin, wie zuvor
mit dem Sender ARTE abgesprochen, von diesem forderte, die die Persönlichkeiten
der Migranten deutlich charakterisierenden sprachlichen Besonderheiten in
Untertiteln und Voice-Over-Passagen zu kennzeichnen, hielt ARTE an der
Durchsetzung eines français normatif
fest:
Leur accent accentue le sentiment d’altérité et exige une attention
soutenue pour comprendre ce qu’ils prononcent avec peine. Ils cherchent leurs
mots, parlent en charabia, sont incapables d’exprimer intégralement ce qu’ils
souhaitent transmettre à l’intervieweuse. Ils en sont réduits à utiliser un
vocabulaire limité, insuffisant pour nuancer leur pensée. Cette situation
d’infériorité linguistique constitue également une entrave à une communication
libre avec les autres Israéliens. Comment, dans ces conditions, trouver un vrai
travail et sortir du cercle de la pauvreté et de l’exclusion ? (Kaufmann
2004: 153).
Die Autorin
beschreibt ausführlich und beinahe fassungslos die Änderungen, die ARTE für das
französische Publikum mit dem Hinweis, “il faut unifier, harmoniser, traduire
dans un français normatif” (Kaufmann 2004: 156), vornahm. So sei ein Teil der
Botschaft des Filmes und der Psychologie der gezeigten Charaktere “verraten”
worden.
Auf unseren
Text zurückkommend, können wir in Bezug auf die verwendete Lexik in Beispiel 4
die folgenden Feststellungen treffen: Während im französischen Original
lediglich die Rede davon ist, dass der Chef jemanden braucht, dem er
entsprechend weniger zahlt, wird in der deutschen Voice-Over-Version das Verb ausnutzen
verwendet. Diese geht somit über die Implikationen des französischen Originals
hinaus.
Das die
persönliche Meinung wiedergebende je
pense und die zeitliche Situierung juste
au présent entfallen in der Übersetzung, wodurch diese deutlich distanzierter
wirkt.
Die die Aktivität
der Arbeiter vermittelnde Hoffnung de
pouvoir se régulariser wird passivisch übersetzt mit „hoffen wir, dass
unsere Verhältnisse endlich in Ordnung gebracht werden“, wodurch eine rezeptive
Versorgungshaltung vermittelt wird.
Die
Hoffnung, womöglich auch schon etwas erreicht zu haben (d’avoir avancé vers une vie meilleure) erscheint in der Übersetzung
als stärker in die Zukunft projiziert. In der deutschen Fassung warten die
Arbeiter offenbar auf verstärkte Aktivität von außen, während im Original mehr
Eigenaktivität und Bescheidenheit impliziert werden.
Insgesamt
ergibt sich auch hier eine wahrnehmbare inhaltliche Verschiebung der gemachten
Aussagen zwischen dem französischen Original und der deutschen Voice-Over-Version.
Diese
inhaltliche Verschiebung ist auch in Beispiel 5 feststellbar:
Beispiel 5
On est un partie de la France
aussi, donc pendant euh+ les colonialisations que c’est pour ça que+ c’est ça
qui nous a conduits vers la France. Sinon, il y a plein de pays de Europe. On
peut pas revendiquer comme+ on l’a fait à la France parce que on est des
anciens qui sont été déjà Français. Donc c’est laquelle que nous, on s’est mis
en grève pour revendiquer nos droits et pour être regularisés par le propre
travail qui on fait pour la France.
Als es noch
Kolonien gab, gehörten wir zu Frankreich. Und deswegen sind wir hierher gekommen
und nicht in ein anderes europäisches Land. Deswegen streiken wir und fordern,
dass unsere Verhältnisse in Ordnung gebracht werden. Schließlich arbeiten wir
auf dieser Baustelle für Frankreich.
Im Original
erscheint die Zugehörigkeit zu Frankreich aktueller und betonter als in der deutschen
Übersetzung. Der Sprecher verweist darauf, dass man zu Frankreich gehöre bzw.
dass zudem die Kolonialisation der Grund sei, der die Arbeiter nach Frankreich
geführt habe. Die Arbeit, die sie pour la
France ausführen, ist im Original umfassender zu verstehen. In der
Übersetzung ist sie hingegen auf die Arbeit auf der Baustelle reduziert.
Vergleicht man die Passagen par le propre
travail que on fait pour la France und Schließlich
arbeiten wir auf dieser Baustelle für Frankreich, so klingt die deutsche
Fassung eindringlicher, beinahe polemisch. Der Ländername France kommt im Original dreimal vor – Frankreich in der deutschen Version hingegen nur einmal -; das
Adjektiv français tritt einmal auf, im
deutschen Text hingegen taucht das entsprechende Adjektiv französisch nicht auf. Auch hier wird die enge Verbindung zwischen
Afrika und Frankreich – und zusätzlich die traditionelle Zugehörigkeit zu
Frankreich - im Original besonders stark hervorgehoben.
Dass die
Arbeiter sich auch auf ihre Rechte beziehen und diese einfordern wollen, geht
aus der Übersetzung nicht hervor. Die Wendung revendiquer nos droits erscheint entsprechend gerechtfertigter als
die deutsche Formulierung fordern, dass
unsere Verhältnisse in Ordnung gebracht werden.
Es zeigt
sich hier, dass die Identifizierung mit Frankreich, die die Arbeiter in ihren
Aussagen an den Tag legen, i der deutschen Übersetzung entweder gar nicht oder
ungleich weniger akzentuiert verbalisiert werden. Die Aussagen des
Originaltextes werden somit in erheblicher Weise modifiziert.
Beispiel 6
weist ebenfalls eklatante Unterschiede zwischen französischem Original und
deutscher Übersetzung auf:
Beispiel 6
Moi, par
exemple, comparé à eux, moi, c’est le luxe intégral. Moi, j’ai+ ma situation
est régularisée. J’ai+ j‘ai ma carte de séjour. Je travaille. Je bénéficie de
tous les avantages de n’importe lequel travailleur sur le territoire français.
Et j’espère que leur témoignage, et c’est leurs histoires, vous a plu, et que
vous all+ vous en tirerez aussi un enseignement pour continuer à sensibliser
l’opinion publique. Chacun a son microcosme. Ben, maintenant, la question: Qu’est-ce
que vous voulez voir?
Im Vergleich
zu ihnen ist zum Beispiel meine Situation der totale Luxus. Ich bin legal hier,
habe eine Aufenthaltsgenehmigung, und ich arbeite. Ich habe die gleichen Rechte
wie alle anderen, die hier in Frankreich arbeiten. Ich hoffe, dass die
Erzählungen und Geschichten Ihnen gefallen und Sie etwas dazu gelernt haben. So
wollen wir überall die öffentliche Meinung sensibilisieren. Und jetzt frage ich
Sie: „Was wollen Sie nun sehen?[5]
Der sich
hier äußernde Moderator nennt seine eigene Situation auf Französisch régularisée,
auf Deutsch dagegen sei er legal hier, was die zuvor bereits in der
Übersetzung hervorgehobene Illegalität noch weiter akzentuiert. Im Original
teilt er mit, er könne dieselben Vorteile genießen wie jeder auf französischem
Boden Arbeitende. In der deutschen Version wird ausgedrückt, dass er die
gleiche[n] Rechte[n] wie alle anderen, die hier in Frankreich arbeiten,
habe.
Äußert er
auf Französisch die Hoffnung, die Zuschauer mögen etwas dazu gelernt haben pour
continuer à sensibliser l’opinion publique, so fordert er sie auf Deutsch
in der 1. Person Plural auf: „So wollen wir überall die öffentliche Meinung
sensibilisieren.“ Im Original wird die Fortführung einer bereits begonnenen
Sensibilisierung impliziert, während die Übersetzung an dieser Stelle erst mit
einer Sensibilisierung einsetzt und so einen beinahe missionarischen, belehrenden
Charakter und einen Auftrag für die Zuschauer beinhaltet.
Auch diese
Abweichungen sind für den genau hinsehenden Rezipienten nicht übersehbar.
Fassen wir die vorgefundenen Unterschiede zusammen, so stellen wir in der Voice-Over-Version eine vielfach vom
Original abweichende Personenbeschreibung der afrikanischen Migranten und eine jeweils
unterschiedliche Bewertung der dargestellten Situation fest. Die afrikanischen
Arbeiter erscheinen im deutschen Text bestimmter, tatkräftiger, weniger
bescheiden, protestfreudiger, fordernder und vehementer im Hinblick auf
gewaltgefärbte oder Staat und Unternehmen täuschende Verhaltensweisen. Die
rechtliche Situation der Arbeiter wird weniger deutlich als im Original
präsentiert.
Die persönliche Meinung des Moderators und auch eines der Arbeiter entfällt
bzw. wird stark relativiert. Gleiches gilt für den Ausdruck von Solidarität.
Die schwierige Lage der Arbeiter wird weniger kompliziert dargestellt; ihre
hiermit verbundenen Angstempfindungen werden ebenfalls nicht in ihrer ganzen
Komplexität wiedergegeben. Der Gegensatz zwischen den Afrikanern und dem
französischen Staat - das Frankreich-Afrika-Problem - wird weitgehend neutralisiert.
5 Übersetzung oder Bearbeitung von Dokumentarfilmen?
Können wir
angesichts dieses Ergebnisses noch von einer Übersetzung sprechen? Oder haben
wir es vielmehr mit einer von Schreiber (1993) so bezeichneten „Bearbeitung“
bzw. einer in Anlehnung an die Skopostheorie (Vermeer 1987, 1996) entstandene
Übersetzung zu tun? Hahn (1997: 193) spricht hier von einem nur möglichen
„fragmentarischen Sprachtransfer“, der zu einer „adaptiven Übersetzung“ führe.
Franco (2000: 233)
betont, dass der Untersuchung der Übersetzung von Dokumentarfilmen eine größere
Bedeutung gegeben werden sollte (vgl. auch Franco 2001). Sie stelle sich jedoch
als weniger objektiv heraus, als man meinen könnte. In ihrer Untersuchung von
80 in Belgien gesendeten Beiträgen über brasilianische Straßenkinder wurde in
66 % mit dem Voice-Over-Verfahren gearbeitet. Dabei erscheinen viele
Übersetzungsentscheidungen beeinflusst von der belgischen Zielkultur.
Dokumentarfilme beschäftigen sich mit Beiträgen aus der Realität und werden von
Forschern oft für uninteressant gehalten, weshalb es hierüber wenige
Veröffentlichungen gebe. So herrsche „a ‚false belief‘ among
researchers that ‚translating facts is a straightforward, non-problematic
activity’” (Franco 2000: 235). Das Verfahren stellt die Illusion von
Authentizität (Franco 2000: 236) her, da die Originalstimme im Hintergrund -
und besonders auch in einer nicht von der Übersetzer-Stimme übersprochenen
Vorlaufphase zu Beginn des Textes und einer entsprechenden Auslaufphase am Ende
des Textes – noch zu hören ist:
Anfang und
Ende des ‚O-Tons‘ [= ‚Original-Ton‘; A.W.] (d. i. meist der erste und letzte
Satz) fungieren als akustischer Rahmen, indem sie für die Rezipienten
ausschließlich in der Ausgangssprache, also noch ohne Voice-Over, zu vernehmen
sind (Hahn 1997: 192).
Die Absicht, diese
Illusion zu erhalten, ist eine Erklärung dafür, dass Dokumentarfilme bisher nahezu
nie synchronisiert wurden (Franco 2001: 292). Die Voice-Over-Übersetzung von Dokumentarfilmen findet sich
insbesondere in sogenannten Synchronisationsländern, wozu auch Deutschland und
Frankreich gehören (Herbst 1994: 19). In Belgien betrifft dies insbesondere die
dort zu empfangenden deutschen und französischen Sender, d.h. auch ARTE (Franco
2000: 237). Bei den skandinavischen Ländern handelt es sich um
Untertitelungsländer.
In der Tat haben
wir es in der Personendarstellung unseres Voice-Over-Textes
mit keiner dem Original nahen Übersetzung zu tun, sondern mit einer die dargestellten
Personen distanzierter betrachtenden und weniger vorteilhaft bewertenden
Version[1].
Der Sender
ARTE setzt nicht in erster Linie auf eine Interaktivität wie z. B. Facebook,
sondern auf die Vermittlung zwischen Kulturen. Doch auch mittels der auf der
Homepage anklickbaren Kommentarfunktion suggeriert der Sender eine „social media“-typische
Zuschauernähe (z.B. Brennan 2010,
Couldry 2012), die bei näherer Betrachtung für die Zielkultur der übersetzten
Texte keine Gültigkeit hat. Statt dessen erfolgt im dargestellten
Übersetzungstext eine Distanzierung von der Ausgangskultur - damit per
effectum ebenfalls von der Zielkultur - und so eine nur oberflächliche
Informationsweitergabe. Damit werden die Chancen für ein interkulturelles Verständnis begrenzt, wodurch der Sender seinem selbst formulierten
Kulturvermittlungsauftrag kaum gerecht wird.
Bibliographie
Artus, Ingrid (2011). „Gewerkschaftliche Interessenvertretung im
Niedriglohnsektor und der Streik der französischen travailleurs sans papiers“, in: Haipeter, Thomas & Dörre, Klaus
(Hg.). Gewerkschaftliche Modernisierung. Wiesbaden: VS Verlag für
Sozialwissenschaften, 208 – 230.
Baker, Joan (2005). Secrets
of voice-over success – Top voice-over artists reveal how they did it. Boulder : Sentient
Publications.
Brennan, Valerie (2010). „Navigating social
media in the business world“, The Licensing Journal 1, 8 – 10.
Chion, Michel (22008a). L’audio-vision – Son et
image au cinéma. Paris: Armand Colin.
Chion, Michel (2008b). „Le phrasé audio-visuel /
Die audiovisuelle Phrasierung”, in: Meyer, Petra Maria (Hg.). acoustic turn. München: Fink, 541 – 562.
Couldry, Nick (2012). Media, society, world –
Social theory and digital media practice. Cambridge
u. a.: Polity
Danan,
Martine (1991). „Dubbing as an expression of nationalism”, Meta XXXVI, 4, 606 –
614.
Franco, Eliana (2000). „Documentary film
translation: A specific practice?”, in: Chesterman, Andrew/Gallardo San
Salvador, Navidad/Gambier, Yves (Hg.): Translation in context. Amsterdam/Philadelphia: Benjamins, 233 – 242.
Franco, Eliana P. C. (2001). „Voiced-over
television documentaries”, Target 13, 2, 289 – 304.
Franco, Eliana; Matamala, Anna & Orero,
Pilar (2010). Voice-over translation. Bern: Lang.
Gambier, Yves (2004). „La traduction audiovisuelle:
un genre en expansion“, Meta XLIX 1, 1 – 11.
Hahn,
Oliver (1997). ARTE – Der europäische Kulturkanal: Eine Fernsehsprache in
vielen Sprachen. München: Fischer.
Herbst, Thomas (1994). Linguistische Aspekte der Synchronisation von
Fernsehserien. Tübingen: Niemeyer.
Herbst, Thomas (2002). „Film translation – dubbing“, in: Leonhard,
Joachim-Felix/Ludwig, Hans-Werner; Schwarze, Dietrich & Straßner, Erich
(Hg.). Medienwissenschaft – Ein Handbuch zur Entwicklung der Medien und Kommunikationsformen.
Berlin / New York: de Gruyter, 1829
– 1833.
Kaufmann, Francine (2004). „Un exemple
d’effet pervers de l’uniformisation linguistique dans la traduction d’un
documentaire. de l’hébreu des immigrants de ‚Saint-Jean‘ au français normatif
d’ARTE“, Meta XLIX,1, 148 –160.
Kozloff, Sarah (1988). Invisible
storytellers. Berkeley u. a.: University
of California Press .
Liehr, Günter (2008). „Massenmedien in Frankreich”, in: Kolboom, Ingo; Kotschi, Thomas & Reichel, Edward (Hg.). Handbuch Französisch. Berlin: Erich Schmidt, 601 – 610.
Liehr, Günter (2008). „Massenmedien in Frankreich”, in: Kolboom, Ingo; Kotschi, Thomas & Reichel, Edward (Hg.). Handbuch Französisch. Berlin: Erich Schmidt, 601 – 610.
Media Consulting Group (2011): Studie über
die Verwendung von Untertiteln. Brüssel (Europäische Kommission).(online:
http://eacea.ec.europa.eu/llp/studies/documents/study_on_the_use_of_subtitling/rapport_final-de.pdf;
03.07.12).
Schreiber, Michael (1993). Übersetzung und Bearbeitung – Zur
Differenzierung und Abgrenzung des Übersetzungsbegriffs. Tübingen: Narr.
Tomaszkiewicz, Teresa (1993). Les opérations linguistiques
qui sous-tendent le processus de sous-titrage des films. Poznán: Adam Mickiewicz University Press.
Vermeer, Hans J. (1987). „Literarische Übersetzung als Versuch
interkultureller Kommunikation“, in: Wierlacher, Alois (Hg.). Perspektiven und
Verfahren. Akten des I. Kongresses der Gesellschaft für Interkulturelle
Germanistik, Bd. 3. München:
iudicium, 541 - 549.
Vermeer, Hans J. (1996). A skopos theory of translation – Some arguments
for and against. Heidelberg: TextConText-Verlag.
Wahl, Christoph (2003). Das Sprechen der Filme – Über verbale Sprache im
Spielfilm. Bochum: Ruhr-Universität Bochum.
Weißhaar, Angela (2007). „Die Synchronisation von Star Trek in der
Romania und in Deutschland, dargestellt am Beispiel der Folge The Offspring“, in: Atayan, Vahram;
Pirazzini, Daniela; Sergo, Laura & Thomé, Gisela (Hg.). Übersetzte Texte
und Textsorten in der Romania. Frankfurt/M. u. a.: Lang, 145 – 158.
Weißhaar, Angela (2009). „Das Voice-Over-Verfahren – Probleme des
Sprach- und Kulturtransfers, exemplifiziert an einer deutsch-französischen
Dokumentation zum Thema Pädagogik des Senders ARTE“, in: Kailuweit,
Rolf & Pfänder, Stefan (Hg.). Franko-Media: Aufriss einer Französischen Sprach- und
Medienwissenschaft. Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag, 111 – 126.
Wenger, Klaus (2007). „Europa – zum
Abschalten? Mit ARTE auf dem Weg zu einer europäischen Öffentlichkeit”, in:
Deutsch-französisches Institut (Hg.). Frankreich-Jahrbuch 2006. Wiesbaden: VS Verlag
für Sozialwissenschaften, 217 – 224.
Primärquellen
Afrika: 50 Jahre
Unabhängigkeit (http://www.arte.tv/de/2990948,CmC=2990952.html (arte.de, a; 13.04.2012)
ARTE Deutschland
TV GmbH (http://www.arte.tv/de/2153580,CmC=2196668.html (arte.de, b; 20.04.2012)
Afrique : 50 ans d’indépendance“ (http://www.arte.tv/fr/Afrique---50-ans-d-independance/2990948,CmC=2990952.html (arte.fr, a; 20.04.2012)
Autorin:
Dr. Angela Weißhaar
Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz
Romanisches
Seminar
Jakob-Welder-Weg
18
55099 Mainz
E-mail: weisshaa@uni-mainz.de
[1] Der Autor ist ARTE-Koordinator der ARD (arte.de, b).
[2] Vgl. hierzu
auch Beispiel 3, in dem die Termini sans
papiers und illegale Einwanderer
wiederholt werden.
[3] Im Folgenden ist zu
berücksichtigen, dass die jeweils präsentierte afrikanische Varietät des
Französischen nicht in jedem Falle der hexagonalen Norm entspricht
[4] An dieser Stelle möchte ich Dimitri Almeida
für seine Unterstützung bei der Dechiffrierung schwer zu verstehender Passagen
und auch für seine inhaltlichen Anregungen danken.
[5] Auch hier ist die gesprochensprachliche Syntax des Originals nicht
in die Übersetzung übernommen worden.